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Vorbereitung des Calciumsulfatestrichs: Trocknungsgrad und Oberflächenbehandlung prüfen
Vorbereitung des Calciumsulfatestrichs: Trocknungsgrad und Oberflächenbehandlung prüfen
Ein optimal vorbereiteter Calciumsulfatestrich ist das A und O für langlebige Fliesenbeläge. Wer hier schludert, riskiert später böse Überraschungen wie Hohlstellen oder lose Fliesen. Doch wie geht man eigentlich clever vor?
- Trocknungsgrad exakt bestimmen: Der Estrich darf keinesfalls zu feucht sein. Profis greifen zur CM-Messung (Carbid-Methode), um die Restfeuchte präzise zu bestimmen. Nur Werte unter 0,2 % sind wirklich sicher – alles andere ist ein Risiko. Wer auf Nummer sicher gehen will, misst an mehreren Stellen, denn gerade in Randbereichen oder bei dicken Schichten kann die Feuchte variieren.
- Oberfläche kritisch begutachten: Nach dem Trocknen bildet sich oft eine Sinterschicht – eine glatte, leicht glänzende Schicht, die die Haftung des Fliesenklebers verhindert. Sie muss vollständig entfernt werden. Das geht am besten mit einer Estrichschleifmaschine oder, bei kleinen Flächen, mit einem Bandschleifer. Der Unterschied ist deutlich fühlbar: Nach dem Schleifen fühlt sich die Oberfläche griffig und matt an.
- Staub und Rückstände entfernen: Nach dem Schleifen bleibt oft feiner Staub zurück. Hier hilft nur gründliches Absaugen – kein Fegen, sonst wirbelt man den Staub nur auf. Wer’s ganz genau nimmt, wischt anschließend feucht nach (aber bitte nicht zu nass!).
- Unregelmäßigkeiten sofort erkennen: Schon jetzt lohnt sich ein prüfender Blick auf die Fläche: Gibt es Risse, Abplatzungen oder Unebenheiten? Diese sollten vor dem nächsten Schritt unbedingt dokumentiert und fachgerecht saniert werden.
Mit dieser sorgfältigen Vorbereitung steht einer dauerhaft haltbaren Fliesenfläche auf Calciumsulfatestrich nichts mehr im Weg. Und mal ehrlich: Wer will schon später Fliesen nachbessern müssen?
Restfeuchte zuverlässig messen: So gehen Sie dabei vor
Restfeuchte zuverlässig messen: So gehen Sie dabei vor
Die Restfeuchte im Calciumsulfatestrich ist der Knackpunkt, bevor Sie überhaupt an Fliesen denken sollten. Denn zu viel Feuchtigkeit bleibt oft unsichtbar – und kann später massive Schäden verursachen. Mit der richtigen Methode und etwas Sorgfalt lässt sich das Risiko aber auf ein Minimum reduzieren.
- Geeignetes Messverfahren wählen: Die Carbid-Methode (CM-Messung) ist das Standardverfahren auf Baustellen. Sie liefert exakte Werte und ist im Gegensatz zu einfachen Feuchtigkeitsmessgeräten wirklich aussagekräftig.
- Proben richtig entnehmen: Für die Messung wird Estrichmaterial aus der gesamten Schichtstärke entnommen, nicht nur oberflächlich. Am besten bohren Sie an mehreren, möglichst repräsentativen Stellen – Randbereiche, Ecken und die Raummitte sollten nicht fehlen.
- Messung durchführen: Die Estrichprobe wird in die CM-Messflasche gegeben, zusammen mit Carbid. Durch die chemische Reaktion entsteht Gas, das den Druck in der Flasche erhöht. Der Druckwert zeigt die Restfeuchte an. Klingt technisch, ist aber mit etwas Übung gut machbar.
- Werte richtig interpretieren: Für Calciumsulfatestrich gilt: Der Wert muss unter 0,2 % liegen, sonst ist das Risiko für Feuchteschäden zu hoch. Wer ganz sicher gehen will, wartet lieber ein paar Tage länger, bevor die Fliesen aufgebracht werden.
- Messprotokoll anlegen: Dokumentieren Sie die Messstellen und Ergebnisse. Das ist nicht nur für die eigene Sicherheit wichtig, sondern kann im Streitfall bares Geld wert sein.
Mit dieser Vorgehensweise entgeht Ihnen keine versteckte Feuchtefalle. Und mal ehrlich: Ein bisschen Geduld an dieser Stelle zahlt sich später doppelt aus.
Vor- und Nachteile beim Verlegen von Fliesen auf Calciumsulfatestrich
Pro | Contra |
---|---|
Sehr ebene und glatte Oberfläche, ideal für Fliesenverlegung | Empfindlich gegenüber Feuchtigkeit – Estrich muss absolut trocken sein (Restfeuchte < 0,2 %) |
Geringes Fugenrisiko durch minimale Estrichschwindung | Sinterschicht muss vor dem Verlegen vollständig entfernt werden |
Rasche, unkomplizierte Verarbeitung mit dem passenden System (Grundierung, Kleber, Fuge) | Nur spezielle, für Anhydritestrich freigegebene Fliesenkleber und Grundierungen verwendbar |
Flächen können nach sachgemäßer Vorbereitung sehr langlebig sein | Risse oder Unebenheiten müssen vorab sorgfältig lokalisiert und saniert werden |
Großformatfliesen können problemlos verarbeitet werden (bei perfekter Ebenheit) | Längere Wartezeiten bis zur Belegreife – Geduld und exakte Feuchtemessung nötig |
Staubarme Bauweise durch maschinelles Abschleifen und Absaugen | Fehler bei einzelnen Schritten (z. B. falsche Grundierung) führen schnell zu Schäden im Belag |
Sinterschicht sicher entfernen: Methoden und Praxistipps
Sinterschicht sicher entfernen: Methoden und Praxistipps
Die Sinterschicht ist tückisch: Sie sieht harmlos aus, verhindert aber zuverlässig jede Haftung. Wer sie nicht gründlich beseitigt, hat später mit abplatzenden Fliesen zu kämpfen. Also, wie geht man am besten vor?
- Maschinelles Schleifen: Für größere Flächen ist eine Estrichschleifmaschine mit Diamantschleifscheibe die erste Wahl. Damit lässt sich die Sinterschicht gleichmäßig und ohne großen Kraftaufwand abtragen. Achten Sie darauf, nicht zu tief zu schleifen – Ziel ist nur das Entfernen der obersten, glatten Schicht.
- Handschleifgeräte für kleine Bereiche: In Ecken, an Türschwellen oder bei verwinkelten Räumen helfen Bandschleifer oder spezielle Handschleifgeräte. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, damit der Estrich nicht beschädigt wird.
- Kontrolle nach dem Schleifen: Nach dem Abtrag sollte die Oberfläche matt und rau wirken. Ein einfacher Wassertropfentest zeigt, ob noch Reste vorhanden sind: Perlt das Wasser ab, ist Nacharbeit nötig. Zieht es ein, ist die Schicht entfernt.
- Staubentwicklung minimieren: Arbeiten Sie möglichst mit Geräten, die eine Staubabsaugung besitzen. So bleibt die Baustelle sauber und Sie schonen Ihre Gesundheit.
- Nachbearbeitung nicht vergessen: Entfernen Sie nach dem Schleifen den feinen Schleifstaub sorgfältig mit einem Industriestaubsauger. Nur so ist der Untergrund wirklich bereit für die nächsten Schritte.
Mit diesen Methoden wird die Sinterschicht zuverlässig entfernt – und der Estrich ist optimal vorbereitet für die weitere Bearbeitung. Wer hier sorgfältig arbeitet, spart sich später jede Menge Ärger.
Grundierung auswählen und richtig auftragen
Grundierung auswählen und richtig auftragen
Die Wahl der passenden Grundierung entscheidet über die spätere Haftung und die Lebensdauer Ihres Fliesenbelags. Calciumsulfatestrich verlangt nach einer Grundierung, die speziell für gipsbasierte Untergründe freigegeben ist. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Dispersionsgrundierungen sind meist die beste Wahl, weil sie Staub binden und die Saugfähigkeit optimal regulieren.
- Produktwahl: Achten Sie auf die Herstellerangaben. Nicht jede Grundierung ist für Calciumsulfatestrich geeignet. Produkte mit der Kennzeichnung „für Anhydritestrich“ oder „gipsbasierte Untergründe“ sind Pflicht. Lösemittelfreie Varianten sind zudem umweltfreundlicher und oft angenehmer zu verarbeiten.
- Verarbeitungstemperatur und Umgebungsbedingungen: Die Grundierung sollte bei Temperaturen zwischen 10 °C und 25 °C verarbeitet werden. Zugluft und direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, sonst trocknet sie zu schnell und verliert ihre Wirkung.
- Auftragstechnik: Verwenden Sie eine kurzflorige Rolle oder einen Quast. Die Grundierung wird satt, aber nicht stehend aufgetragen. Pfützenbildung vermeiden! Ein einmaliger, gleichmäßiger Auftrag reicht meist aus. Bei sehr saugfähigem Estrich empfiehlt sich ein zweiter Durchgang nach vollständiger Trocknung.
- Trocknungszeit beachten: Erst wenn die Grundierung komplett durchgetrocknet ist – das dauert je nach Produkt und Raumklima zwischen 2 und 6 Stunden – darf weitergearbeitet werden. Wer zu früh loslegt, riskiert Haftungsprobleme.
Eine korrekt aufgetragene Grundierung ist wie ein unsichtbarer Schutzschild für Ihren Boden. Sie sorgt dafür, dass der Fliesenkleber optimal haftet und schützt den Estrich vor Feuchteeintrag aus dem Kleberbett. Das ist keine Kleinigkeit, sondern ein entscheidender Schritt für ein dauerhaft perfektes Ergebnis.
Calciumsulfatestrich auf Risse und Unebenheiten prüfen und sanieren
Calciumsulfatestrich auf Risse und Unebenheiten prüfen und sanieren
Bevor die erste Fliese überhaupt in Sichtweite kommt, lohnt sich ein genauer Blick auf den Estrich: Risse und Unebenheiten sind tückische Störenfriede, die langfristig für Schäden sorgen können. Doch wie erkennt man sie zuverlässig und was ist im Schadensfall zu tun?
- Risse erkennen: Kleine Haarrisse sind oft kaum sichtbar, aber nicht zu unterschätzen. Mit einer Taschenlampe und einer Fühlprobe lassen sich selbst feine Risse aufspüren. Besonders kritisch sind durchgehende oder sich verzweigende Risse – hier ist Handlungsbedarf angesagt.
- Risssanierung: Für die Instandsetzung empfiehlt sich ein spezielles Gießharz, das tief in den Riss eindringt und ihn dauerhaft verschließt. Dazu wird der Riss leicht aufgeweitet, gereinigt und das Harz eingegossen. Querdübel aus Metall oder Kunststoff sorgen bei breiteren Rissen für zusätzliche Stabilität.
- Unebenheiten ausgleichen: Mit einer Richtlatte (z. B. 2 m lang) lassen sich Höhenunterschiede schnell feststellen. Unebenheiten bis 10 mm werden mit einer geeigneten Fließspachtelmasse egalisiert. Bei stärkeren Abweichungen ist oft ein mehrlagiger Aufbau nötig, wobei jede Schicht einzeln trocknen muss.
- Prüfprotokoll führen: Notieren Sie Art, Lage und Umfang der Schäden sowie die durchgeführten Sanierungsmaßnahmen. Das sorgt für Nachvollziehbarkeit und gibt Sicherheit bei späteren Reklamationen.
Mit diesen Schritten wird der Estrich zur soliden Basis – und spätere Probleme mit lockeren Fliesen oder knirschenden Fugen gehören der Vergangenheit an.
Geeigneten Fliesenkleber und Materialien für Calciumsulfatestrich wählen
Geeigneten Fliesenkleber und Materialien für Calciumsulfatestrich wählen
Die Wahl des richtigen Fliesenklebers ist bei Calciumsulfatestrich alles andere als Nebensache. Ein falsches Produkt kann zu Ablösungen, Verfärbungen oder sogar zu kristallinen Ausblühungen führen. Damit Sie auf der sicheren Seite sind, sollten Sie gezielt auf folgende Punkte achten:
- Fliesenkleber mit Eignungsnachweis: Verwenden Sie ausschließlich Kleber, die vom Hersteller ausdrücklich für Calciumsulfatestrich (Anhydritestrich) freigegeben sind. Die Kennzeichnung „geeignet für gipsbasierte Untergründe“ oder „für Anhydritestrich“ ist Pflicht.
- Flexmörtel für erhöhte Belastungen: Bei großformatigen Fliesen oder stark beanspruchten Flächen empfiehlt sich ein flexibler Dünnbettmörtel (Flexkleber). Dieser gleicht Spannungen besser aus und minimiert das Risiko von Rissen im Belag.
- Reaktionsharzkleber für Spezialfälle: In sensiblen Bereichen – etwa bei hoher Feuchtebelastung oder bei sehr großen Fliesen – kann ein Reaktionsharzkleber sinnvoll sein. Er bietet eine besonders hohe Haftfestigkeit und ist weniger feuchtigkeitsempfindlich.
- Fugenmaterial und Silikon: Für die Verfugung sollten Sie flexible, zementfreie Fugenmassen wählen, die für Calciumsulfatestrich zugelassen sind. An den Randbereichen ist ein elastisches Silikon unverzichtbar, um Bewegungen schadlos aufzunehmen.
- Systemprodukte bevorzugen: Optimal ist es, Grundierung, Kleber und Fugenmaterial aus einem abgestimmten System eines Herstellers zu beziehen. Das reduziert Kompatibilitätsprobleme und vereinfacht die Gewährleistung.
Mit diesen Materialien schaffen Sie die Basis für einen langlebigen, stabilen Fliesenbelag – und ersparen sich böse Überraschungen durch ungeeignete Produkte.
Fliesen auf Calciumsulfatestrich verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Fliesen auf Calciumsulfatestrich verlegen: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Verlegeplan erstellen: Beginnen Sie mit einer sorgfältigen Planung des Fliesenrasters. Zeichnen Sie Fluchtlinien an den Wänden und achten Sie darauf, dass Schnittkanten möglichst unauffällig in Raumecken oder unter Möbeln verschwinden. Ein symmetrischer Zuschnitt wirkt oft harmonischer.
- Fliesenkleber anmischen: Rühren Sie den Kleber gemäß Herstellerangabe klumpenfrei an. Lassen Sie ihn einige Minuten reifen und rühren Sie nochmals auf – so wird die Konsistenz optimal. Kleine Portionen verhindern ein Antrocknen im Eimer.
- Kleberbett aufziehen: Tragen Sie den Kleber mit einer Zahnkelle gleichmäßig auf dem Estrich auf. Für großformatige Fliesen empfiehlt sich das sogenannte Buttering-Floating-Verfahren: Kleber wird sowohl auf den Boden als auch auf die Fliesenrückseite aufgebracht.
- Fliesen einlegen und ausrichten: Drücken Sie die Fliesen leicht ins Kleberbett und bewegen Sie sie etwas hin und her, damit die Rückseite vollflächig benetzt ist. Abstandshalter sorgen für gleichmäßige Fugen. Kontrollieren Sie regelmäßig mit einer Wasserwaage, ob die Fläche eben bleibt.
- Fliesenzuschnitte vornehmen: Nutzen Sie einen Fliesenschneider oder eine Nassschneidemaschine für exakte Kanten. Schneiden Sie immer erst nach dem Auslegen der Hauptfläche, um Fehler zu vermeiden.
- Dehnungsfugen berücksichtigen: Lassen Sie an allen Wandanschlüssen sowie um fest installierte Bauteile eine elastische Fuge frei. Diese nimmt Bewegungen auf und verhindert Spannungsrisse.
- Fliesenfläche aushärten lassen: Die Trocknungszeit des Klebers unbedingt einhalten – je nach Produkt und Raumklima mindestens 24 Stunden. Die Fläche in dieser Zeit nicht betreten oder belasten.
- Verfugen und Endreinigung: Nach vollständiger Durchtrocknung werden die Fugen mit passender Fugenmasse gefüllt. Überschüssiges Material sofort mit einem feuchten Schwamm abnehmen. Abschließend die Fläche mit klarem Wasser reinigen und die Randfugen mit Silikon abdichten.
Mit dieser strukturierten Vorgehensweise erzielen Sie ein sauberes, langlebiges Ergebnis – und vermeiden typische Stolperfallen beim Fliesenlegen auf Calciumsulfatestrich.
Besonderheiten bei Großformatfliesen beachten
Besonderheiten bei Großformatfliesen beachten
- Perfekte Ebenheit ist Pflicht: Großformatfliesen verzeihen keine Unebenheiten. Bereits minimale Höhenunterschiede führen zu Kantenüberständen oder Hohlstellen. Prüfen Sie die Fläche mit einer langen Richtlatte und bessern Sie notfalls punktuell mit Spachtelmasse nach.
- Richtige Klebetechnik anwenden: Bei Fliesen ab 60 × 60 cm ist das Buttering-Floating-Verfahren unverzichtbar. Nur so erreichen Sie eine nahezu vollflächige Benetzung der Fliesenrückseite und vermeiden Hohlräume, die später zu Brüchen führen können.
- Höhere Anforderungen an das Handling: Großformate sind schwer und unhandlich. Verwenden Sie Saugheber oder Fliesenträger, um Beschädigungen und Verkantungen zu vermeiden. Arbeiten Sie am besten zu zweit, damit die Platten sicher und präzise verlegt werden.
- Exakte Fugenplanung: Bei großen Fliesen fallen Fugen besonders ins Auge. Planen Sie Fugenbreiten und -verlauf im Voraus, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzielen. Besonders schmale Fugen erfordern eine sehr exakte Verlegung.
- Verzögerte Austrocknung beachten: Die größere Fläche jeder Fliese erschwert das Austreten von Restfeuchte aus dem Estrich. Planen Sie längere Trocknungszeiten ein und kontrollieren Sie die Fläche auf Feuchteflecken, bevor Sie verfugen.
- Präzises Zuschneiden: Großformatige Fliesen erfordern spezielle Schneidwerkzeuge, oft eine Nassschneidemaschine. Achten Sie auf saubere Schnittkanten, da diese bei großen Formaten besonders auffallen.
Wer diese Besonderheiten berücksichtigt, erzielt mit Großformatfliesen auf Calciumsulfatestrich ein beeindruckendes, langlebiges Ergebnis – ohne böse Überraschungen.
Typische Fehler vermeiden: Praktische Beispiele und Lösungen
Typische Fehler vermeiden: Praktische Beispiele und Lösungen
- Ungeeignete Reinigungsmittel nach dem Verlegen: Viele greifen nach aggressiven Reinigern, um überschüssigen Fugenmörtel zu entfernen. Das kann die Oberfläche der Fliesen oder Fugen angreifen. Lösung: Nur vom Hersteller empfohlene, pH-neutrale Reiniger verwenden und immer mit klarem Wasser nachwischen.
- Unzureichende Temperaturanpassung der Materialien: Werden Fliesen oder Kleber aus kalten Lagerräumen direkt verarbeitet, kann das zu schlechter Haftung führen. Lösung: Materialien mindestens 24 Stunden vor Verarbeitung im Verlegeraum akklimatisieren lassen.
- Missachtung von Bewegungsfugen: Häufig werden Dehnungs- und Anschlussfugen einfach zugefliest oder mit Fugenmasse verfüllt. Das führt zu Spannungsrissen. Lösung: Bewegungsfugen konsequent offenlassen und mit elastischem Material (z. B. Silikon) ausführen.
- Ungeeignete Werkzeuge verwenden: Falsche Zahnkellen oder stumpfe Schneidwerkzeuge führen zu ungleichmäßigen Kleberbetten oder ausgefransten Schnittkanten. Lösung: Für jede Fliesengröße die passende Zahnkelle und scharfe Schneidwerkzeuge nutzen.
- Zu frühes Betreten der Fläche: Ungeduld ist hier ein echter Feind. Wer die Fläche vor der vollständigen Aushärtung des Klebers belastet, riskiert Verschiebungen und Hohlstellen. Lösung: Die vom Hersteller angegebene Wartezeit strikt einhalten – auch wenn’s schwerfällt.
- Unzureichende Dokumentation: Fehlende Notizen zu Materialchargen, Verarbeitungszeiten oder Trocknungsbedingungen erschweren spätere Reklamationen. Lösung: Ein einfaches Bautagebuch mit Fotos und kurzen Einträgen sorgt für Klarheit und Nachweisbarkeit.
Endkontrolle und Pflegehinweise für geflieste Flächen auf Calciumsulfatestrich
Endkontrolle und Pflegehinweise für geflieste Flächen auf Calciumsulfatestrich
- Flächenabnahme mit systematischer Prüfung: Kontrollieren Sie die gesamte Fläche auf Hohlstellen, indem Sie mit einem Gummihammer leicht abklopfen. Ein dumpfer Klang weist auf mangelnde Haftung hin. Überprüfen Sie auch, ob alle Fugen gleichmäßig gefüllt und frei von Rissen sind.
- Sauberkeit und Oberflächenqualität: Entfernen Sie sämtliche Mörtelreste, Kleberflecken und Staub gründlich. Achten Sie darauf, dass keine Rückstände von Bauchemie oder Werkzeugen auf den Fliesen verbleiben, da diese später Flecken verursachen können.
- Funktionsprüfung der Dehnungsfugen: Stellen Sie sicher, dass alle elastischen Fugen intakt und sauber ausgeführt sind. Testen Sie die Elastizität vorsichtig mit einem Holzspatel – sie darf nicht spröde oder rissig wirken.
- Pflege direkt nach Fertigstellung: Vermeiden Sie in den ersten Tagen stehende Nässe auf der Fläche. Erst nach vollständiger Durchtrocknung der Fugenmasse ist die Fläche voll belastbar. Lüften Sie regelmäßig, um Restfeuchte entweichen zu lassen.
- Laufende Reinigung und Werterhalt: Nutzen Sie für die Unterhaltsreinigung ausschließlich milde, pH-neutrale Reinigungsmittel. Scheuermittel oder säurehaltige Produkte greifen Fugen und Fliesenoberfläche an. Ein weicher Mopp oder Lappen reicht für die regelmäßige Pflege völlig aus.
- Langfristige Kontrolle: Inspizieren Sie die Fläche mindestens einmal jährlich auf Risse, lose Fliesen oder Verfärbungen. So lassen sich kleine Schäden frühzeitig erkennen und gezielt beheben, bevor größere Probleme entstehen.
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FAQ zur Fliesenverlegung auf Calciumsulfatestrich
Wie stelle ich sicher, dass der Calciumsulfatestrich für das Fliesenlegen geeignet ist?
Entscheidend ist eine maximale Restfeuchte von 0,2%. Diese wird mit der Carbid-Methode (CM-Messung) geprüft. Außerdem müssen Sinterschichten durch Schleifen entfernt und der Untergrund gründlich abgesaugt werden.
Welche Grundierung ist bei Calciumsulfatestrich vorgeschrieben?
Verwenden Sie ausschließlich Grundierungen, die explizit für gipsbasierte bzw. Anhydritestriche geeignet sind. Dispersionsgrundierungen eignen sich besonders gut, da sie Staub binden und die Saugfähigkeit ausgleichen.
Wie erkenne und saniere ich Risse oder Unebenheiten im Estrich richtig?
Risse lassen sich mit einer Taschenlampe oder Fühlprobe aufspüren. Sie werden mit speziellem Gießharz dauerhaft verschlossen. Unebenheiten bis 10 mm werden mit Fließspachtel ausgeglichen, stärkere Abweichungen sollten schichtweise behoben werden.
Welche Fliesenkleber sind für Calciumsulfatestrich geeignet?
Achten Sie auf Kleber, die ausdrücklich für gipsbasierte Untergründe freigegeben sind. Für große oder stark beanspruchte Flächen empfiehlt sich flexibler Dünnbettmörtel (Flexkleber).
Was ist bei der Verlegung von Großformatfliesen auf Calciumsulfatestrich besonders zu beachten?
Großformatfliesen erfordern einen besonders ebenen Untergrund sowie das Buttering-Floating-Verfahren für eine vollständige Benetzung der Fliesenrückseite. Planen Sie ausreichend Zeit für die Austrocknung und kontrollieren Sie die Fläche sorgfältig auf Unebenheiten und Restfeuchte.